Schneewanderung in Winterberg am 26.01.13


6. Februar 2013 Aktionen

Wie in (fast) jedem Jahr haben wir (Marcel und Julian) uns auch 2013 entschlossen, wieder eine Schneewanderung nur für Jungpfadfinder anzubieten. Diesmal waren es zehn "Jufis" (neuer Rekord?!), die sich am frühen Samstagmorgen um 7.40 Uhr am Unnaer Bahnhof trafen, von wo aus wir über Fröndenberg (30min Aufenthalt -> Supermarkt gestürmt) mit der Bahn nach Winterberg fuhren.

Um 10 Uhr, nach einer gewohnt unterhaltsamen Zugfahrt, erreichten wir unseren Zielort bei leichter Bewölkung und angenehmen -8°C mit wenig Wind. Dieses relativ gute Wetter hielt sich den ganzen Tag.

Durch den schon zu diesem Zeitpunkt umfangreichen Süßwarenverzehr hervorragend gestärkt, ging es durch die Winterberger Innenstadt, vorbei an einigen überfüllten Skihängen, hoch zum Rathaus. Dort bogen wir ab Richtung Bob-Bahn (am Berg "Kappe"), wo wir feststellen mussten, dass zwar Wettkampfdurchsagen aus den Lautsprechern dröhnten, sich aber niemand in der Bahn befand. Merkwürdig. Das waren wohl Aufzeichnungen.

Nun begann endlich der spannende Teil: Vom 800m hohen Berg ging es querfeldein durch den verschneiten Fichtenwald, mal sich von Baum zu Baum hangelnd, mal einfach sitzend-rutschenderweise, hinab ins 200m tiefer gelegene Tal. Nach Überwindung zweier Stacheldrahtzäune und eines kleinen Bachs begann der in diesem Jahr unglaublich steile und anstrengende Aufstieg zum Kahlen Asten, dem zweithöchsten Berg NRWs.

Bei gefühlten 300% Steigung mussten alle vier Gliedmaßen zum Klettern verwendet werden, zumal auf Schnee definitiv der sichere Halt fehlt. Über das letzte Steilstück, eine Böschung zur den Hang querenden Landstraße, ging es dann auch nur mit viel Teamarbeit - Abstützen, Sichern, Hochziehen. Da kommt so mancher ins Schwitzen, unabhängig von der Außentemperatur...

Für das letzte Stück zum Astenturm entschieden wir uns dann doch wieder für den offiziellen Wanderweg. Dann gab es eine weitere, wohlverdiente, Stärkungspause auf der Kuppe, die wir allerdings wegen des dort eher stürmischen Winds nach 15min wieder beendeten. Über die verschneite Hochheide, dann entlang eines Skilifts stiegen wir wieder hinab, um auf der anderen Talseite wieder ein gutes Stück bergauf zu gehen.

Kurz vor Beginn der Dämmerung erreichten wir die Schutzhütte, an der wir zwei und drei Jahre zuvor jeweils Ravioli (oder ähnliche Köstlichkeiten) über einem Feuer gekocht hatten. Dieses Jahr sollten es Folienkartoffeln werden, doch angesichts der fortgeschrittenen Uhrzeit und der Gefahr, bei mindestens einstündigem Warten auszukühlen, entschieden wir uns, lieber direkt das letzte Teilstück zum fünf Kilometer entfernten Bahnhof Silbach in Angriff zu nehmen. Im Sommer braucht man dafür eine Stunde, wir gingen eher 100 Minuten, durch Schnee und mit müden Beinen.

Es war bereits dunkel geworden, als ein Wegweiser auftauchte, dass es noch 600 Meter bis zum Bahnhof seien. Da waren es noch 7 Minuten bis zur Abfahrt. Eine Stunde auf den nächsten Zug warten? Nein, viel zu kalt! Also joggten die Fittesten schon einmal vor. Marcel konnte den Zugführer dann auch tatsächlich überzeugen, noch ein paar Sekunden auf die Nachzügler zu warten. Geschafft! Zwischen all den Ski- und Snowboardfahrern gab es sogar noch ein paar Sitzplätze, wenngleich man Minuten später meinen konnte, man sei in einen Schlafwagen geraten. Ausnahmsweise(!) einmal völlig erschöpft, ließen die Jufis auch uns ein bisschen entspannen. Bei Rückkehr um 20 Uhr in Unna hieß es dann statt "Tschüss" für viele "Gute Nacht"...

Fazit: Viele tolle Teilnehmer, alle stolz auf ihre Leistung, zu Recht!

Nächstes Jahr gibt es aller Voraussicht nach eine Neuauflage, vermutlich laufen wir dann von Niedersfeld nach Willingen. Aber bis dahin haben wir ja neben den Zeltlagern noch Frühjahrs- und Herbstwanderung sowie einen großen Sommerlager-Hike vor uns.

  • von Julian -

PS: An alle die nicht mitkommen wollten, überzeugt euch selbst: Schaut euch die Bilder an, sprecht mit den Teilnehmern, und seid nächstes Mal auch dabei!